Samstag, 15. Juni 2013

Platanenallee Steintorwall (Bahnhof)

Ort: Steintorwall, Nähe Bahnhof (Blick von der Straße Auf der Freiheit)
Baumart: Platanen
Zeit: Januar 2013
Fotos: Jens J. Korff
Diese Platanen stehen oberhalb des Stadtgrabens am Wall. Oben links ist der Herforder Bahnhof zu sehen. In der Wintersonne kommen die interessanten Stämme und Borken besonders zur Geltung. Typisch für Platanen: die großflächig abplatzende Borke.

Leider sind diese Platanen von der Massaria-Krankheit, einer Pilzerkrankung, befallen. Deshalb werden gelegentlich Äste entfernt. Die NW berichtete am 1. August 2013:

Immer schön gießen

Wann Platanen trotz Massaria-Erkrankung Chancen haben zu überleben


Herford (cla). Im Stadtgebiet Herfords stehen rund 400 Platanen, drei sind Naturschutzdenkmale. Sogar Alleen dieser Baumart gibt es, zum Beispiel an den Straßen Ewiger Frieden, Mindener Straße, Eimterstraße und in Teilbereichen der Wallanlage. Doch nun bedroht der Massaria-Pilz den Bestand.

Das Problem ist erheblich - wegen der Vielzahl der Bäume und ihrer Funktion: Die Platanen verbessern das Herforder Stadtklima, sichern den Naturhaushalt, gliedern und gestalten das Ortsbild. Betroffen sind zudem besonders ältere Bäume, etwa ab 40 Jahren.

Innerhalb von nur drei Monaten kann der Massaria-Pilz starke Äste zum Absterben bringen. Bruchgefahr besteht - und damit eine Gefahr für Menschen, die darunter spazieren gehen. Auf öffentlichem Boden ist die Stadt verkehrssicherungspflichtig.

Dabei ist der Pilz vom Boden aus nicht zu erkennen: Für die Stadt kontrolliert inzwischen eine Baumpflegefirma die Platanen: Ihre Mitarbeiter klettern in die Krone. Im vergangenen Jahr stellten sie fest, dass der Pilz auf der Hälfte aller Platanen in der Stadt saß. Sie lichteten die Kronen aus und schnitten Äste weg. Dabei entfernten sie schon dann Äste, wenn es erste Anzeichen des Pilzes gab. Manchmal blieb nur der Stumpf übrig.

Das sieht wenig schön aus. Den Pilzbefall konnten sie dadurch aber auf 25 Prozent reduzieren. Lediglich die alten Bäume am Steintorwall und am Amselplatz im Bereich des Parkplatzes Amtsgericht sind weiterhin stark betroffen.

Inzwischen weiß man, dass es hilft, die Pflanzen ordentlich zu wässern: Der Massaria-Pilz breitet sich nach Trockenperioden stark aus: In Deutschland trat das Phänomen erstmals nach dem heißen Sommer 2003 auf. Die klimatischen Veränderungen mit trockenen und heißen Sommern werden die Ausbreitung des Massaria-Pilzes in Zukunft begünstigen, vermutet die Verwaltung.

Nun haben Mitarbeiter der städtischen SWK (Servicegesellschaft für Wirtschaft und Kommunen) eine mächtige Platane in den Werregärten, die stark befallen war, wöchentlich gewässert. Inzwischen ist der Baum frei von Massaria.

Axel Echternkamp, der bei der Stadt für Freiflächen und Bäume zuständige Mitarbeiter, geht davon aus, dass dies kein Einzelphänomen war. Er lässt nun weitere alte Platanen wässern und die Bäume später auf Massaria überprüfen. "Das können wir nicht im ganz großen Stil machen", sagt er. Das würde die Kapazitäten der SWK überlasten. Immerhin kostet das Wasser nichts: Die SWK holt es - mit Sondergenehmigung - aus der Werre.

Echternkamp freut sich auch über Bürger, die den Bäumen im trockenen Stadtraum vor ihrem Haus mal 20 oder 30 Liter Wasser auf die Wurzeln kippen: Im Sommer sei der Trockenstress für sie alle problematisch, sagt er, nicht nur für Platanen.

Viele der Platanen, besonders die alten, stehen jedoch im Park, abseits von Wohnbebauung. So weit reicht kein Gartenschlauch.

© 2013 Neue Westfälische
09 - Herford, Donnerstag 01. August 2013


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