Donnerstag, 20. Dezember 2012

Lärche auf dem Friedhof "Zum Ewigen Frieden"


Ort: Friedhof "Zum Ewigen Frieden"
Baumart: Lärche
Zeit: Oktober 2012
Fotos: Meiko Haselhorst (NW)

Als Christbaum ungeeignet

IN HERFORD VERWURZELT (18): Die Lärche ist nur im Sommer grün

TEXT UND FOTOS VON MEIKO HASELHORST

Diese Lärche hat auf dem Ewigen Frieden einen perfekten Standort erwischt. Die ersten Zweigspitzen sehen schon herbstlich aus.

Trotz einer gewissen Ähnlichkeit mit der Tanne: Als Weihnachtsbaum würde die Lärche ein jämmerliches Bild abgeben - der sommergrüne Baum hätte wohl schon vor dem 1. Advent sämtliche Nadeln verloren. Für Uwe Höcker ist der Anblick der Lärchen auf dem Friedhof "Ewiger Frieden" dennoch ein inneres Christbaumfest.

Ihre Höhe, ihre weit ausladenden, leicht hängenden Äste und der Efeu an den Stämmen - die Europäischen Lärchen auf Herfords größtem Friedhof sind wahre Prachtexemplare, gerade jetzt, da sich die ersten Zweigspitzen herbstlich gold-gelb färben. "Die haben hier einen ziemlich guten Standort", begründet Höcker den guten Wuchs der "Larix decidua" auf dem Friedhof. Die Lärche liebt volles Licht und rege Luftbewegung. Für die Innenstadt, so der Herforder weiter, sei sie weniger geeignet. "Sie ist stark säureempfindlich."

Der Baum, der im Gegensatz zum gleichnamigen Vogel mit "ä" geschrieben wird, kann bei günstiger Lage bis zu 45 Meter hoch, 20 Meter breit und 800 Jahre alt werden. In den Alpen kommt die Lärche in Höhen bis zu 2.400 Metern vor. Ihr zähes, elastisches, harzreiches und wohlriechendes Holz wird für Bahnschwellen und Fensterrahmen ebenso genutzt wie für Innenmöbel und Fässer.

Uwe Höcker begeistert sich nicht nur für die prächtigen Lärchen-Kronen. Sein Blick fällt auf den Boden: "Da ist ein essbarer Gold-Röhrling", sagt er und zeigt auf einen kleinen braunen Pilz. "Der wächst fast nur unter Lärchen - die beiden verbindet eine Symbiose."; Höcker sind selbst die Nadeln sympathisch. "Viele Leute machen sich hier auf dem Friedhof dieMühe, alles wegzumachen und decken die Gräber dann stattdessen mit Rindenmulch ab." Was kaum jemand weiß: Lässt man Lärchennadeln einfach liegen und verrotten, führt das schon nach kurzer Zeit zu einer Verbesserung der Bodenqualität.
Im Forst wird häufig die Japanische Lärche eingesetzt, die bei guten Bedingungen schneller wächst als ihre europäische Verwandte. Die Arten unterscheiden sich optisch vor allem durch die Äste, die bei der japanischen Form auffallend waagerecht wachsen. Der wissenschaftliche Name Larix kaempferi geht zurück auf den aus Lemgo stammenden Japan-Forschungsreisenden Engelbert Kaempfer. |
Angelegt am 01.11.2012




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